Sie sind hier

USA: Polarisierung der Parteien

Auch die US Amerikaner haben offensichtlich die Schnauze voll vom etablierten Politzirkus
In den USA findet gerade eine Polarisierung der Parteien statt - bei der Kandidatenkür gewannen Trump und Sanders in New Hampshire. Sanders ist quasi ein Politiker für eine soziale europäisierte Gesellschaft, er siegte deutlich über Frau Clinton einer Kandidatin des Establishments. Auf republikanischer Seite gewann Herr Trump der ebenfalls nicht zum klassischen Politestablishment gehört und dem Sozialdemokraten Sanders in manchen Punkten sogar näher steht als man vielleicht denkt - auch Trump ist für die stärkere Besteuerung der Reichen. Dies ist wahrscheinlich bei beiden Kandidaten der Punkt, die US Amerikaner haben die Umverteilung nach Oben satt. So bescheuert Trump mit seinen Sprüchen daher kommt, es ist nicht ausgemacht, wahrscheinlich wäre er besser andere religiös verblendete stockkonservative Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. 
Trump:
Trumps politische Positionen lagen lange deutlich links des republikanischen Mainstreams; so hat er sich für eine allgemeine Krankenversicherung, für Steuererhöhungen und das Recht auf Abtreibung eingesetzt, inzwischen schränkt er diese Forderungen ein, nicht auszuschließen aus wahltaktischen Gründen. Diese Positionen sind für Republikaner eigentlich unwählbar.Trump sprach sich 2004 gegen den Irakkrieg aus und wäre damit fast der einzige Konservative mit diesbezüglich positiven Aussagen. Trump und bezeichnete den Demokraten Bill Clinton als erfolgreichen, den Republikaner George W. Bush als den schlechtesten aller US-Präsidenten.
Sanders:
Der sympathische Politiker stand immer gerade für seine Positionen ein und ist hier zuverlässiger als Trump. In New Hampshire entfielen nach Auszählung von 66 Prozent der Stimmen 60 Prozent auf Sanders und 38 Prozent auf Clinton. Bereits bei den ersten Wahlen musste die Münze zwischen den beiden Demokraten entscheiden. Sanders ist somit der Favorit. Sollte er Präsdent werden wäre das nach Obama eine zweite Sensation. Kann sein, dass eine demokratische Ära die USA und Europa tatsächlich enger zusammenführt.
So unglaublich es für Europäer klingt, Trump ist eher ein "linker" Republikaner, Sanders ist bekanntlich ein linker Demokrat, die USA scheinen langsam aber sicher auf ihre Weise in kleinen Schritten von den Folgen der fürchterlich reaktionären Nachkriegszeiten zu erholen, sicherlich ein Verdienst Obamas, der es tatsächlich geschafft hat 2 Legislaturperioden die USA von offenen direkten Kriegen fernzuhalten. Dies führt zu einer entspannteren Situation in der politischen Diskussion, nun werden bereits Kölner Lokalthemen zu Wahlkampfthemen in den USA usw. ein Hinweis auf fehlende eigene Themen im für die US Politik wichtige Sicherheitsfrage.
Das Zweiparteiensystem scheint jedoch nach wie vor ungefährdet. Noch ist das Nominierungszeremoniell der beiden Großparteien derart dominant, dass alle anderen politischen Versuche bislang untergegangen sind.
 
 

 

Tags: 

Theme by Danetsoft and Danang Probo Sayekti inspired by Maksimer