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Poll: Die Raser- und Poserscene muss verschwinden

Raserszene Alfred-Schütte-Allee: Verwaltung zuckt zurück SPD: Das Verkehrsdezernat muss endlich handeln!
Seit über drei Jahren ist die Problematik um die Raser- und Poserszene auf der Alfred- Schütte-Alle bekannt und in der öffentlichen Diskussion. Trotz aller Ankündigungen von Stadtverwaltung und Ordnungsbehörden hat sich die Situation auch nach weiteren einem schweren Unfall vor einigen Wochen nicht beruhigt, sondern weiter verschärft. Versprochene ordnungsrechtliche Maßnahmen wurden bisher gar nicht oder nur sehr unzureichend umgesetzt.
Im Juni beauftragte die Bezirksvertretung nach eingehenden Fachgesprächen mit dem Kölner Verkehrsdezernenten Ascan Egerer die Stadtverwaltung mit einer Reihe von Maßnahmen, um die immer noch kritische Situation an der Alfred-Schütte-Allee in Poll unter Kontrolle zu bringen. Darunter eine temporäre Sperrung der Straße, einen provisorischen Zebrastreifen und eine stärkere Überwachung des Missachtens von Verkehrsregeln. Die Maßnahmen sollten die bereits im März beschlossenen Lösungen wie etwa ein gemeinsam mit der Polizei erarbeitetes Ordnungskonzept und die Aufstellung von Geschwindigkeitsmessanlagen unterstützen. Bereits 2021 gab die BV Porz kurzfristige Maßnahmen wie die Einengung der Straße durch Blumenkübel und die Neuordnung der Parkplätze in Auftrag. Zudem sollte der Bereich weiträumig durch Ordnungsamt und Polizei kontrolliert werden.
Passiert ist nichts, Geholfen hat nichts.
Doch nun rudert die Verwaltung zurück. Wie das Verkehrsdezernat aktuell der Porzer Bezirksbürgermeisterin mitteilt, scheint auch die provisorische, temporäre Sperrung der Straße nicht möglich und für den beantragten Fußgängerüberweg fehle die rechtliche Grundlage.
SPD-Bezirksfraktionsvorsitzende Simon Bujanowski zeigt sich äußerst enttäuscht:
„Mir fehlt jegliches Verständnis für diese Ausreden. Das grenzt an Staatsversagen. In den Fachgesprächen behaupten alle öffentlichen Stellen, dass ihnen mit ihren Mitteln nicht mehr tun können – Verkehrsdezernat, Polizei und Ordnungsamt gleichermaßen. Deshalb haben wir als SPD die Sperrung der Straße in die Bezirksvertretung eingebracht und dort fast einstimmig beschlossen. Mit der Sperrung wäre die Straße für die Raser und Poser sofort uninteressant. Im Fachgespräch hatte uns das Verkehrsdezernat noch in Aussicht gestellt, die Sperrung umsetzen zu können. Und jetzt ziehen sie sich hinter Paragraphen zurück, statt endlich zu handeln.

Ich bin über diese Ignoranz maßlos enttäuscht. Die Menschen verlieren das Vertrauen in unseren Staat, wenn Wochenende für Wochenende Lärm, Müll und Raserei die Szene an der Alfred-Schütte-Allee bestimmen und niemand etwas dagegen tut. Ganz offensichtlich hat die Stadtverwaltung den Ernst der Lage nicht erkannt.
Ich erwarte, dass angesichts der kritischen Situation die städtischen Dienststellen endlich zusammenarbeiten, kreativ sind und vor allem handeln! Für alle Anlieger wie auch besonders für die Bewohner*innen des frisch bezogenen Flüchtlingswohnheims an der Schütte-Allee ist der allabendliche Lärm bis tief in die Nacht und die Raserei eine Zumutung. Die Kinder können nicht schlafen und trauen sich erst recht nicht auf die Straße. Unser Gemeinwesen versagt so vor der Rücksichtslosigkeit von einigen wenigen. Das dürfen die Stadt und die Polizei nicht hinnehmen.“
Auch SPD-Bezirksvertreterin Bettina Jureck hält die jetzt genannten Hinderungsgründe für die Umsetzung baulicher Schritte für vorgeschoben und fühlt sich genervt: „Die zeitweise Sperrung von Straßen erfolgt in dieser Stadt vor jedem FC-Spiel und richtigerweise auch vor Schulen. In Poll wird die Mendener Straße schon seit 25 Jahren als Schulweg für zwei Stunden am Morgen für Pkw gesperrt. Meine Frage: Handelte die Verwaltung hier vielleicht illegal, weil das Straßen- und Wegegesetz das nicht hergab? Oder was ist mit der Drehbrücke? Dort wurden vor deren dauerhaften Sperrung ebenfalls vor jedem Wochenende Absperrpfosten gesetzt.

Auch ein temporärer Fußgängerüberweg sei nicht möglich, da er ‚regelkonform‘ nur mit ‚baulichen Maßnahmen und einer normgerechten Beleuchtung (sic) hergestellt‘ werden kann. Ja, dann stellt doch einfach eine Lampe auf! Vielleicht erfindet man mal eine Baustelle, dann scheint es ja zu funktionieren. Aber beweglich wie eine Eisenbahnschwelle scheitert sie vermutlich an so viel Kreativität. Wenn der Rheinboulevard betroffen wäre, stünde die Oberbürgermeisterin vermutlich schon vor Ort.“ 

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