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CircusDanceFestival 2024: „Re-Inventing Circus“

Zeitgenössischer Zirkus zwischen Erbe und Erneuerung
Donnerstag, 16. bis Montag, 20. Mai 2024 in Köln
 
Unter dem Titel „Re-Inventing Circus“ widmet das Kölner CircusDanceFestival seine aktuelle Festivalausgabe dem Zeitgenössischen Zirkus zwischen Erbe und Erneuerung. Vom 16. bis zum 20. Mai 2024 werden open air auf dem LATIBUL-Gelände, direkt am Rheinufer im Kölner Norden, international herausragende Arbeiten des Zeitgenössischen Zirkus gezeigt.
Als Deutschlandpremieren sind z. B. die Produktionen „Glorious Bodies“ der Cie. Circumstances des belgischen Zirkusartisten und Choreografen Piet Van Dycke und „A spectacle of herself“ der britischen Zirkusperformerin Laura Murphy dabei, oder mit „Blueprint“ die neue Kreation der gastgebenden Kölner Kompanie Overhead Project.
Außerdem gibt es ein Diskussionsprogramm über das Verhältnis von Zirkus zu Tradition und Experiment, ein international ausgeschriebenes Archiv-Labor für Zirkus- und Tanzstudierende in Kooperation mit dem Deutschen Tanzarchiv Köln, ein Filmprogramm mit Unterstützung von ARTE, tägliche Konzerte und nicht zuletzt am Pfingstsonntag erstmals den „LATIBUL CircusGarden“ - ein Tag für die ganze Familie von und mit dem LATIBUL-Team.
 
Das komplette Programm des CircusDanceFestivals 2024 ist ab sofort auf der Festival-Homepage www.circus-dance-festival.de einsehbar. Der Vorverkauf hat begonnen, Tickets sind bereits jetzt unter www.circus-dance-festival.de/programm/ erhältlich.
 
Anlässlich der Aufnahme von Zirkus ins immaterielle Kulturerbe Deutschlands im März 2023 sowie der Anerkennung als eigenständige Form der Darstellenden Künste zeigt das CircusDanceFestival zeitgenössische und progressive Zirkusformen und diskutiert über das Verständnis von Zirkus zu Tradition und Experiment. Es stellt den Zirkus in Bezug zu anderen aktuellen zeitgenössischen Formen und macht ihn als kulturhistorisches, soziales und ästhetisches Phänomen sichtbar.
Besonders die spektakulären Live-Performances dokumentieren die thematische Bandbreite zeitgenössischen Zirkusschaffens: So widmet sich die Deutschland-premiere von „Glorious Bodies“ dem alternden Körper im Zirkus. Welche Rolle spielt das Altern für Artist:innen im Zirkus, welche Rolle nimmt der „Aging Body“ im Prozess des fortwährenden Generationenwechsels ein? Der belgische Zirkusartist und Choreograf Piet Van Dycke, choreografiert sechs Akrobat:innen im Alter zwischen 55 und 68 Jahren und macht gemeinsam mit ihnen buchstäblich im Körper archivierte Zirkusgeschichte sichtbar. Die britische Zirkusperformerin Laura Murphy präsentiert die Deutschlandpremiere ihrer neuesten Kreation „A spectacle of herself“. Unterstützt vom CircusDanceFestival, thematisiert sie in dieser radikal spartenübergreifenden Arbeit zwischen Zirkusperformance, Stand-up Comedy und Film auf ihre lässig provozierende Art Gegensätze in der Gesellschaft und fordert zum Nachdenken auf. Eröffnet wird das Festival von der gastgebenden Kölner Kompanie Overhead Project mit ihrer neuesten Arbeit „Blueprint“, unter künstlerischer Leitung des Zirkuskünstlers und Choreografen Tim Behren, der auch als Kurator für das Festivalprogramm verantwortlich zeichnet. „Blueprint“ ist ein außergewöhnlicher Pas de deux, in dem sich die Tänzerin Mijin Kim und der Akrobat Leon Börgens durch menschliche Muster von Begegnung und Intimität bewegen und zeitgenössischer Zirkus und Tanz miteinander Schritt halten. Die in Berlin lebende und aus Brasilien stammende Zirkusperformerin Diana Salles zeigt mit DELUSIONAL ''I Killed a Man'' ein zeitgenössisches Zirkussolo, das sich auf die Reise einer Transfrau begibt. Das Stück erforscht das quälende Gefühl, sein früheres Selbst ermordet zu haben - eine häufige Erfahrung für viele Transfrauen, wenn sie ihr zugewiesenes Geschlecht hinter sich lassen. In „Sawdust Symphony“ trifft Handwerk auf Zirkuskunst. Das Kollektiv aus Michael Zandl, David Eisele und Kolja Huneck widmet sich auf einzigartige und humorvolle Art und Weise der zentralen Frage des Zirkus. Ist er Kunst oder Handwerk? Die drei gelernten Jongleure finden ihre Antwort in einer rauschhaften Symphonie, die Mensch und Körper ungewöhnliche Verbindungen eingehen lässt und das Publikum an einer kunstfertigen Heimwerker-Erfahrung teilhaben lässt.
 
Bereits seit der letzten Ausgabe begleitet das LATIBUL Theater- & Zirkuspädagogisches Zentrum Köln das CircusDanceFestival mit dem Begegnungs- und Dialogformat „POINT OF VIEW“. Ganz neu in diesem Jahr ist der „LATIBUL CircusGarden“ am Pfingstsonntag ab 11 Uhr auf dem Festivalgelände am Rheinufer im Kölner Norden. Der vom LATIBUL-Team gestaltete Familientag hat einiges zu bieten: Umsonst & Draußen das Zirkustreiben unter den Bäumen beobachten und an vielfältigen Mitmach-Angeboten, Workshops, Dialog- und Begegnungsstationen teilnehmen. Hier kann sich jede/jeder ausprobieren und mit Zirkuskünstler:innen und anderen Zirkusinteressierten ins Gespräch oder in Bewegung kommen. Der „LATIBUL CircusGarden“ schließt seine Tore am frühen Abend mit einer großen gemeinsamen Performance: So geht Zeitgenössischer Zirkus für Klein und Groß.
 
Das CircusDanceFestival mit seinem Künstlerischen Leiter Tim Behren versteht sich aber immer auch als Plattform, die über das reine Präsentieren von Live-Performances hinausgeht. Politisch engagiert, ästhetisch experimentelle und interdisziplinäre Strömungen aufspürend und verhandelnd, stimuliert das Festival Kontextualisierung und Vernetzung mit angrenzenden Künsten und den umgebenden Lebenswirklichkeiten. Dazu gehört in diesem Jahr u. a. als Teil des Campus-Programms des Festivals ein international ausgeschriebenes Archiv-Labor für Zirkus- und Tanzstudierende in Kooperation mit dem Deutschen Tanzarchiv Köln. Das ArchiveLab ist als künstlerisch-reflexives Forschungs-laboratorium konzipiert. Geleitet von den Dramaturginnen und Zirkus- und Tanzwissenschaftlerinnen Mirjam Hildbrand und Johanna Hilari trifft sich eine Gruppe von 15 internationalen Masterstudierenden und Praktiker:innen aus dem Zirkus- und Tanzbereich bereits in der Woche vor dem Festival für ein Forschungslabor und stellt ihre Erkundungen in freier Form im Rahmen des CircusDanceFestivals vor.
 
Das VOICES Magazin des CircusDanceFestivals stößt seit der ersten Ausgabe immer wieder wichtige Debatten zum Zustand und zu den Perspektiven im und für den zeitgenössischen Tanz und Zirkus an. In diesem Jahr widmet sich VOICES dem politischen Aspekt der Clownsfigur. Clowns und politischer Aktivismus kreuzen sich da, wo Humor zum Widerstand gegen unterdrückende Kräfte taugt. In der aktuellen Ausgabe kommt neben dem Politclown Leo Bassi auch die Clown-Lehrerin Amrita Dhaliwal zur Wort. Inhaltlich von der Zirkusdramaturgin und Kunstwissenschaftlerin Jenny Patschovsky betreut, stellt VOICES verschiedene Clowns-Positionen vor, die sich mit Mut und Humor dafür einsetzen, Veränderungen zu bewirken, Hoffnung zu wecken und sich damit einreihen in eine Jahrhunderte alte Tradition von Clownsfiguren - nicht nur aus dem Zirkus.
 
 
Über das CircusDanceFestival
Das Kölner CircusDanceFestival widmet sich dem künstlerischen Potential von Zirkus als zeitgenössische Kunstform, die sich spätestens in den letzten zehn Jahren zu einer der aufregendsten und innovativsten Bühnenkünste in Deutschland entwickelt hat. Das Festival, als interdisziplinäres Modellprojekt im Rahmen der Strukturförderung TANZPAKT Stadt-Land-Bund 2019 von der Kölner Kompanie Overhead Project gegründet und 2024 von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert, ist selbst aus dieser Bewegung hervorgegangen. Die Stadt Köln spielt als Keimzelle und Gründungsort für den Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus (BUZZ) im Jahr 2011 sowie mit seiner direkten Nähe zu den Zeitgenössischen Zirkusländern Frankreich und den Benelux-Staaten sowie den Verbindungen nach Skandinavien eine wesentliche Rolle in Deutschland. Das CircusDanceFestival steht für die Entwicklung von Modellprojekten, die bundesweit und international Impulse im Feld der Darstellenden Künste setzen. Im Rahmen des Festivals werden internationale Performances eingeladen, in Diskussions- und Filmprogrammen sowie dem Festivalmagazin VOICES und mittels Installationen kontextualisiert.
Das Festival widmet sich mit seinen Projekten politisch engagierten, ästhetisch experimentellen und interdisziplinären Strömungen und stimuliert den zirkusästhetischen Diskurs rund um progressive Zirkusformen in Verbindung zu angrenzenden Künsten.
 
Künstlerische Leitung Tim Behren Produktionsleitung Luzie Schwarz Produktionsassistenz Malwina Millahn, Romi Zimmermann Management, Beratung, PR lokal Mechtild Tellmann Kommunikation, Beratung, PR national, Medienpartner k3 berlin Technische Leitung Philipp Zander Internationale Beziehungen Valentina Barone Finanzadministration Aileen Berndt Social Media Jonas Gärtner Redaktion VOICES Jenny Patschovsky
 
CircusDanceFestival ist ein Projekt von Overhead Project.
 
Gefördert durch: die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Stadt Köln und das Internationale Besucherprogramm des NRW KULTURsekretariats.
In Kooperation mit: LATIBUL Theater- & Zirkuspädagogisches Zentrum Köln, Deutsches Tanzarchiv Köln, Zentrum für Zeitgenössischen Tanz Köln, Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus, Zirkus On, ARTE, Theater der Zeit, Stadtrevue, Choices, Zeit für Zirkus, Around About Circus und Rausgegangen.

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